Benutzbarkeit von Testkennwerte

 

Jörg M. Müller; Uni Bremen

 

Umfragen bei Testanwendern zeigen, dass die psychometrische Qualität eines Tests die Testauswahl nur wenig beeinflusst. 

Eine Erklärung über die geringe Gewichtung der psychometrischen Eigenschaften war bislang nicht Gegenstand eingehender Analysen. Mit Hilfe eines Rahmenkonzeptes (Person, Aufgabe, Rahmenbedingungen)der Ergonomie (Mahew, 1999) werden insgesamt 9 Kriterien aufgestellt, welche für die Bewertung der Benutzerfreundlichkeit von Testkennwerten herangezogen werden können. Am Beispiel der Analyse des Reliabilitätskoeffizienten werden die Kriterien erläutert. Alternative Formen für die Darstellung der Messgenauigkeit werden vorgestellt (Differenziertheit, Personenunterscheidungsvermögen, Informativität nach Müller, 1998, 2000) und ebenfalls anhand dieser Kriterien bewertet.

 

Mahew, D. J. (1999): The usability engineering lifecycle. San Francisco: Morgan Kaufmann Publishers.

Müller, J.M. (1998): Erörterungen zur Informativität und dessen Implikationen für die Konstruktion von psychologischen Meßinstrumenten. Zeitschrift für Differentielle und Diagnostische Psychologie, 19, 41.

Müller, J. M. (2000b). Neue Leistungs- und Effizienzkennwerte für psychologische Testverfahren: Breite, Differenziertheit,

Personenunterscheidungsvermögen, Effizienz und Ausschöpfungsquotient. Poster auf dem 42. Kongress der DGPS in Jena vom 24. bis 28. September, 2000.

Nielsen, J. & Mack, R.L. (1994): Usability inspection methods. New York: Wiley.

Schorr, A. (1995): Stand und Perspektiven diagnostischer Verfahren in der Praxis. Ergebnisse einer repräsentativen Befragung westdeutscher Psychologen. Diagnostica, 41, 3-20.

Steck, P. (1997): Aus der Arbeit des Testkuratoriums. Psychologische Testverfahren in der Praxis. Diagnostica, 43, 267-284.